ETAPPE 3

Länge: 16 km
Tiefster Punkt: 533 m
Höchster Punkt: 1.230 m
Höhenunterschied: 697 m
Gehzeit: 4 Stunden
   

ETAPPE 3
Wegbeschreibung:


Holz (links), Rast (rechts)

Am dritten Tag steht dem Pilger eine gemütliche, landschaftlich aber nicht weniger schöne Etappe bevor. Es sind diesmal nur 16 km zu bewältigen, wobei der Weg von Diex bis zum Pekart-Kreuz zuerst leicht bergauf und auf der weiteren Strecke fast nur mehr bergab führt. So kann man sich mit dem Aufbruch am Morgen Zeit lassen, ausgiebig frühstücken und noch in Ruhe die großartige Wehrkirchenanlage von Diex besichtigen. Man bewegt sich auf dieser Etappe vorwiegend durch Wald und über Wiesen und kann Seele, Geist und Körper sorglos Sonne, Wind und Wetter anvertrauen. Am Ziel in Brückl angekommen, bietet nur der Gasthof Schattleitner Übernachtungsmöglichkeiten. Man ist also gut beraten, Zimmer vorzureservieren.

Vom Dorfplatz in Diex bricht man zuerst nach Norden auf und wandert ziemlich genau einen Kilometer entlang der Gemeindestraße Richtung Gretschitz bis zum Gehöft vulgo Wölch. Hier verlässt man die Straße nach rechts und marschiert nun durch den Wald bis zum Pekart-Kreuz (1.230 m), dem höchsten Punkt der Etappe. Danach führt der Weg abwärts, dem Norischen Panoramaweg folgend, nach Hochfeistritz, wo man nach 1,5 Stunden eintrifft (Diex - Hochfeistritz: 6,2 km). Im Gasthaus Leikam, das sich gleich neben der Kirche befindet und zum historischen Bauensemble der Wallfahrts- und Wehrkirche zählt, ist jeder Pilger herzlich willkommen. Hier ist auch der Schlüssel für die Marienkirche erhältlich, deren Fertigstellung über 50 Jahre gedauert hatte. Nicht verwunderlich, angesichts der für damalige Zeiten unwegsamen Lage der Wallfahrtskirche, der damit verbundenen Schwierigkeiten beim Heranbringen des Baumaterials und der mehr als unruhigen politischen Zeiten aufgrund der wiederholten Türkeneinfälle im Land.

Hinter der Kirche führt der Weg, vorbei am Leikam-Kreuz, einem für Kärnten seltenen Etagenbildstock, weiter bergab bis in die erste Kurve. Hier verlässt man die Straße nach links und geht über Wiesen- und Waldwege in den Feistritzgraben hinunter, wo man schließlich den Feistritzbach überquert. Am Gegenhang geht es wieder ein paar Höhenmeter bergauf. Ab Hochfeistritz erleichtern Hinweistafeln Richtung St. Walburgen sowie grünweiße Markierungen an den Bäumen die Orientierung zusätzlich. Wald, Wiesen und Felder bieten ein abwechslungsreiches Landschaftsbild, wobei sich dem Pilger am Weg immer wieder prachtvolle Ausblicke auf das Görtschitztal und die nach Westen vorgelagerten Höhenzüge eröffnen.

Über die Gehöfte vulgo Malloinig, Wachbauer, das Teufel- und Labornig Kreuz geht es zum Hof vulgo Brachenschuster und weiter zu vulgo Grani. Unmittelbar vor dem Bauernhaus zweigt man nach rechts in einen Hohlweg ab, steigt über einen Zaun und erreicht nach wenigen Metern einen Feldweg, dem man nach links bis zur Straße folgt, wo man sich dann rechts hält und weiter bergab marschiert. Nach einigen Minuten biegt man nach links in eine bergwärts führende Schotterstraße ein, um gleich darauf wieder nach rechts abzuzweigen. Man befindet sich neuerlich auf einem schmalen Waldsteig, welcher schließlich in eine Asphaltstraße mündet. Man folgt dieser Straße nach rechts, kommt am Hof vulgo Ronig vorbei und erreicht nach wenigen Minuten das idyllisch gelegene St. Walburgen (Hochfeistritz - St. Walburgen: ca. 6,2 km), das nur aus wenigen Häusern, einem Gasthof und der für den kleinen Ort ungewöhnlich stattlichen Kirche besteht. Wer die Pfarrkirche besichtigen möchte, erhält den Schlüssel übrigens im Wohnhaus an der Ostseite des Friedhofs. Erst einige Meter westlich der Kirche lassen sich dann an einem Baum Hinweisschilder entdecken, die dem Pilger den weiteren Weg nach Brückl weisen. Man geht nun zum letzten Mal an diesem Tag ein kurzes Stück bergauf, kommt am Hof vulgo Lassnig vorbei und wandert wenige Meter danach rechts der Straße entlang steil bergab, um bei der nächsten Abzweigung, noch ehe man die Görtschitztal Bundesstraße erreicht hat, links einzubiegen. Vorbei an einigen Wohnhäusern folgt man der asphaltierten Straße rund 500 m nach Süden zum Gehöft vulgo Anetter. Man marschiert mitten durch den Hof und folgt schließlich einem Feldweg, der entlang einer Weide völlig eben bis zum Bauernhof vulgo Zechner in Brückl führt. Auch hier quert man das Gehöft und steht danach direkt an der Diexer Landesstraße, der man nach rechts bis zur Pfarrkirche folgt, die etwas erhöht im ältesten Ortsteil von Brückl liegt. Nun sind es nur mehr wenige Meter über den Kirchweg bergab bis zum Kreisverkehr, bei dem man nach links entlang der Hüttenberger Straße bis ins Ortszentrum geht (St. Walburgen - Brückl: 3,6 km).

Einkehrtipp:
Pension Café-Restaurant Schattleitner



Kärntner Gastlichkeit erwartet den Besucher in der familiär geführten Pension und dem gemütlich eingerichteten
Café-Restaurant in Brückl, dem Tor zur Norischen Region.
Ob auf der sonnigen Terrasse mit schönem Blick ins Grüne
oder im Restaurant mit rustikalem Ambiente, stets sind die Mitarbeiter des Hauses um charmantes und kompetentes
Service bemüht. Neben der bodenständigen heimischen
Küche ist das Café-Restaurant für seine köstlichen
Eiskreationen und die hausgemachten Mehlspeisen
bekannt.

Pension Café-Restaurant Schattleitner
Fam. Breitenhuber
St. Veiter-Straße 1
A-9371 Brückl
Tel.: +43 (0)4214-2241
Fax: +43 (0)4214-2241 22
E-Mail: gasthof-schattleitner@gmx.at
www.gasthof-schattleitner.com

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Gasthof Leikam
Fam. Grabuschnig
Hochfeistritz 28
9372 Eberstein,
Tel.: 04264/8287,
Dienstag Ruhetag

Gasthof Kanz
Fam. Kanz
St. Walburgen 6
9371 Brückl
Tel.: 04214/2247

Pension - Restaurant Schattleitner
Fam. Breitenhuber
St. Veiter Straße 1
9371 Brückl
Tel.: 04214/2241
Montag Ruhetag

 

Geschichte und Sehenswürdigkeiten:

HOCHFEISTRITZ

Eingebettet in die saftig grünen Hänge der südwestlichen Ausläufer der Saualpe erhebt sich in weithin sichtbarer Lage die Pfarr- und Wallfahrtskirche zu „Unserer Lieben Frau in der F(e)ichten“, eine großartige Wehrkirchenanlage (2. H. d. 15. Jh.) mit Umfassungsmauern, Tor-, Mauerturm und Wehrgang. 1240 kam es in Hochfeistritz zur Weihe einer ersten Gnadenkapelle, nachdem der Legende zufolge 1215 einem Bauern an dieser Stelle auf einem Fichtenbaum die Muttergottes erschienen war. 1414 zerstörte ein Blitzschlag die Kapelle. 1446 - 1491 erfolgte dann die Errichtung einer spätgotischen 3-schiffigen Hallenkirche mit Westturm, wobei die einstige Kapelle zur Sakristei umgebaut wurde. Dabei kann man, wie im Fall von Hochfeistritz, nur immer wieder darüber staunen, mit welchem Gespür und welcher Sicherheit man in früheren Jahrhunderten jene Orte wählte, die für den Bau von Kirchen und Burgen bestimmt waren.

Über das Westportal, dessen reich profiliertes Dekor bis in das fünfte Turmgeschoß hinaufreicht, betritt man die Kirche, die eine Fülle von kunsthistorischen Schätzen birgt. Der Hochaltar mit Opfergangsportalen (um 1670) ist ein Werk der Gurker Bildhauer Jakob und Bartholomäus Seitlinger. Die Skulptur der Madonna mit Kind im Mittelteil und die Statuen der hll. Katharina (links) und Barbara (rechts) sind spätgotisch, die hll. Petrus und Paulus über den seitlichen Opfergangsportalen sind barock. Im Chor befinden sich noch zwei Wandaltäre (1670/80), beide tragen Gemälde der Büßerin Maria Magdalena. Im nördlichen Seitenschiff ist ein Anna-Altar aufgestellt (um 1630/40), der vermutlich aus der Gurker Schnitzschule stammt, die auf Michael Hönel zurückgeht. Im südlichen Seitenschiff befindet sich ein Leonhard-Altar (um 1680). Hier steht auf der Mensa eine Kopie des spätgotischen Reliefs „Marientod“ (das Original, um 1500 entstanden, befindet sich im Klagenfurter Diözesanmuseum). Ebenso erwähnenswert sind die Statuetten, darunter eine schöne Madonna von 1410/1415 sowie die prachtvolle barocke Kanzel (um 1740) des Johann Pacher aus St. Veit, aus dessen Werkstatt auch die eindrucksvolle Statue Christi (1740) auf einer Konsole am Triumphbogen stammt.

Ein wertvoller Freskenzyklus in der Art einer Armenbibel mit 27 Szenen (um 1470) wurde 1975 von der Kirchenaußenwand vollständig auf die nördliche Langhausinnenwand übertragen. Der östliche Wehrturm wurde 1720 zu einer Kapelle umgestaltet und darin eine Statue des hl. Wolfgang aufgestellt. 1887 wurde die Kapelle erweitert und die eigentliche Gnadenstatue „Maria in der Fichte“ dorthin übertragen. Die Gnadenkapelle wird nur an den großen Wallfahrtstagen geöffnet, an denen jedes Jahr zahlreiche Pilger auf der Suche nach innerem Frieden den Weg hierher finden.

Wallfahrtskirche Hochfeistritz (links), Hochaltar der Pfarrkirche
St. Walburgen(rechts)


ST. WALBURGEN

Etwas versteckt in einer Talmulde am Fuße des Kaltenberges im
Görtschitztal gelegen, überrascht der Ort mit einer stattlichen, der hl. Walburga geweihten Pfarrkirche. Der ursprünglich romanische, Anfang des 16. Jhs. weitgehend erneuerte Bau mit Steinplattldächern verfügt innen über eines der umfassendsten erhalten gebliebenen bauplastischen Programme der Spätgotik in Kärnten. An das 4-jochige Langhaus mit Sternrippengewölbe schließt ein 2-jochiger erhöhter Chor mit 5/8 Schluss an. Auf allen Rippenschnittpunkten finden sich kleine reliefierte Schlusssteine mit verschiedenen Darstellungen (Tiere, Evangelistensymbole, Auferstandener u.a.).

Die Einrichtung der Kirche besteht aus einem barocken Hochaltar mit Opfergangsportalen (um 1670) mit einer Schnitzfigur der hl. Walburga im Zentrum, umgeben von den hll. Petrus, Katharina, Barbara und Paulus. Im Aufsatz ist die Krönung Mariens dargestellt, mit den hll. Sebastian und Rochus. Die beiden Seitenaltäre, links mit einer Mondsichelmadonna und rechts mit einer Darstellung der Kreuzigung, entstanden Ende des 17. Jhs. Die Kanzel (nach 1780) mit Figuren der 4 Kirchenväter am Korb stammt vermutlich aus der berühmten Werkstatt des Georg Hittinger. Ergänzt wird das Kircheninventar durch zwei Konsolfiguren (hll. Josef und Johannes), einen spätgotischen Taufstein und Weihwasserkessel sowie Grabsteinen des 17. und 18. Jhs. An der rechten Seite des Triumphbogens wurde 1992 ein kleines Fresko der hl. Walburga entdeckt und freigelegt.


BRÜCKL

Der kleine Industrieort an der Mündung der Görtschitz in die Gurk hat eine Johannes d. Täufer geweihte Pfarr- und Propsteikirche im ältesten, nordöstlich am Berghang gelegenen Ortsteil. Vom ersten romanischen Kirchenbau sind keine Reste erhalten geblieben. Heute präsentiert sich die Kirche als stattlicher spätgotischer Bau mit 3-stufigen Strebepfeilern außen, einem mächtigen Südturm mit Spitzhelm, einem reich profilierten West- und Südportal und einem 2-jochigem Chor mit 5/8 Schluss.

Beim wandfüllenden Hochaltar (1758) handelt es sich um einen
offenen Säulenaltar mit Opfergangsportalen. Er gilt als ein Hauptwerk der St. Veiter Schnitzwerkstätte des Johann Pacher. Die große Schnitzgruppe mit der Taufe Christi im Mittelfeld wird von den hll. Petrus, Paulus, Franz Xaver und Johannes Nepomuk flankiert. Die Kirche besitzt außerdem zwei gleichartige Seitenaltäre (1711, vermutlich aber jünger) mit Schnitzfiguren Muttergottes bzw. hl. Katharina. In der linken Seitenkapelle befindet sich ein kleiner barocker Tabernakel mit Engeln sowie an der Chornordwand ein ehemaliges Triumphbogenkreuz mit einem sehr bemerkenswerten Corpus (um 1520). An jüngerer Einrichtung sind die Statuen des 1956 verstorbenen Bildhauers Anton Marcolin (Antonius von Padua und Johannes der Täufer) zu nennen.

Friedhof St. Walburgen (links), linker Seitenaltar der Pfarrkirche
Brückl (rechts)








Beschreibung der 3. Etappe im Kärnten-Tourenguide
 
 
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