| ETAPPE 5 Wegbeschreibung:
 Glasfenster Krypta der Pfarrkirche Maria Wörth (links), Blick auf Schloss Reifnitz (rechts)
 
Die bevorstehende Etappe kommt ohne nennenswerte Steigungen aus, ist                    dafür aber aufgrund der Stadtdurchquerung von Klagenfurt die bisher                    asphaltreichste. Ab der Maiernigg Alpe führt der Weg dann zum Ausgleich                    wieder für einige Stunden durch Wald und unberührte Natur. Wiederholt                    bietet sich unterwegs die Möglichkeit einer erfrischenden Abkühlung,                    wandert man doch an den Spintikteichen vorbei und erreicht in Reifnitz                    unweit des Strandbades den Wörthersee, um nach einem letzten Waldstück                    in Maria Wörth wiederum beim See anzukommen. Von Maria Saal bis an die                    Stadtgrenze von Klagenfurt verläuft der Marienpilgerweg entlang des Hemma                    Pilgerweges, von der Maiernigg Alpe bis nach Maria Wörth dann ident mit                    dem Wörthersee Rundwanderweg, der generell blau-weiß-blau markiert ist.
 In der morgendlichen Stille vor dem Aufbruch noch einmal in den Dom zu                    gehen, sich niederzusetzen und die sakrale Wirkung des Raumes bewusst                    in sich aufzunehmen, ist ein ganz besonderes Erlebnis und gibt Kraft und                    innere Ruhe für den weiteren Tag. Man verlässt Maria Saal dann vom                    Domplatz über die Stiege in der Zunkgasse nach Süden, folgt dem Maria-Saaler-Berg-Weg bis zur Feuerwehr, biegt hier nach rechts in die Ratzendorferstraße                    ein, hält sich nach wenigen Metern beim Bildstock wiederum                    rechts und erreicht über den Seiserweg Ratzendorf und in weiterer Folge                    die Zollfeld Landesstraße. Man überquert diese nach rechts und folgt der                    Ausschilderung des Rad & Wanderweges, unterquert die Bahn und die                    Schnellstraße und wandert über das Zollfeld nach Karnburg. Am Ortsbeginn                    von Karnburg biegt man auf den Glanradweg ein und marschiert östlich                    des Flusses bis nach Klagenfurt, wo der Radweg in die Milesistraße mündet. Man hält sich rechts und geht bis zur Magereggerstraße, überquert                    hier die Glan nach rechts und kommt nach einer langgezogenen                    Linkskurve zum Schloss Mageregg (Maria Saal - Klagenfurt, Schloss                    Mageregg: 7 km). Beim Parkplatz entlang der Schlossmauer wandert man                    weiter, quert bei einer Unterführung die Feldkirchnerstraße nach Westen,                    hält sich bei den nächsten Weggabelungen zweimal links und kommt südlich                  des Baumarktes MegabauMax direkt auf die Feldkirchnerstraße. Nun                    heißt es wohl oder übel am Fuß- und Radweg parallel zur Feldkirchnerstraße                    2 km stadteinwärts marschieren. Auf der Höhe der Hemmakirche                    verlässt man die Feldkirchnerstraße, die hier eine leichte Linkskurve                    macht, und geht geradeaus weiter in die Aichelburg-Labia-Straße. Den                    ärgsten Lärm und Verkehr hat man nun hinter sich.
 Der Weg führt weiter                    zur Lerchenfeldstraße und diese entlang, ungeachtet der vielen Querstraßen,                    gerade-wegs nach Süden bis zum Lendkanal (Klagenfurt, Mageregg
                    - Klagenfurt, Lendkanal/Tarviserstraße: 4,3 km), dem man nach                    Westen bis Minimundus hinaus folgt. Geradezu romantisch schön ist diese                    4 km lange Wasserstraße, welche die Stadt mit dem Wörthersee verbindet,                    gesäumt von prächtigen Villen und einer Allee, in deren Schatten es sich                    entspannt dahinwandern lässt. Etwa auf halber Strecke erreicht man die                    Steinerne Brücke, ein beliebter Treffpunkt der Klagenfurter auf dem Weg                    von der Stadt zum See und bekannt für seine guten Eissalons. Schließlich                    auf der Höhe von Minimundus angelangt, quert man den Lendkanal über                    den Loreleisteg nach Süden und hält sich danach rechts. In einem großen                    Bogen geht man daraufhin westlich des neugebauten Lindner Seepark                    Hotels vorbei und biegt danach in die Wörthersee Süduferstraße ein, der                    man am Radweg Richtung Süden bis zum Kreuzungsbereich beim Hotel                    Rösch/Abzweigung Viktring entlanggeht. Hier heißt es nun ein wenig aufpassen,                    da man mehrere Straßen überqueren muss. Südlich der Kreuzung                    biegt man dann in die Jugenddorfstraße ein. Jetzt geht es erstmals andiesem Tag bergauf.
 
 Ab dem Hotel Rösch findet man übrigens neben der                    Marienpilgerweg-Markierung bereits die blau-weiß-blaue Markierung des                    Wörthersee-Rundwanderweges. Auf der Maiernigg Alpe angelangt, biegt                    der Weg in den Wald hinein ab (Klagenfurt, Lendkanal - Klagenfurt,                    Maiernigg Alpe: 6 km). Nach etwa einer Stunde im schattigen Buchenmischwald, mit gelegentlichen Ausblicken auf den Wörthersee, erreicht                    man die beiden Spintikteiche, Kernbereich des gleichnamigen Naturschutzgebietes                    (Maiernigg Alpe - Spintikteiche: 3,7 km). Die Bäume                    spiegeln sich im ruhigen Moor-Wasser, manchmal durchbricht ein übermütiger                    Fisch die Oberfläche, ein kleiner Bach plätschert neben dem Weg,                    eine Bank lädt zum Rasten und Schauen ein. Einfach schön!
 
 Nach einer                    weiteren Stunde trifft man dann in Reifnitz ein (Spintik-teiche - Reifnitz:                    4 km). Der Weg führt über die Raunacherstraße direkt zum See hinunter.                    Man wendet sich nach links, geht am Gemeindeamt vorbei, quert den                    Reifnitzbach, biegt unmittelbar danach wieder nach links in die Bachpromenade ein, folgt dieser etwa 300 m, ehe man dann nach rechts in                    den Lindenweg abzweigt. Nach wenigen Metern erreicht man eine Verkehrsinsel                    mit einem Bildstock. Hier hält man sich links und geht über die                    Schulstraße bergauf bis zur Filialkirche St. Anna. Hinter der Kirche folgt                    man dem Weg nach rechts und erreicht in rund 20 Minuten das Etappenziel                    Maria Wörth (Reifnitz - Maria Wörth: 2,5 km).
 
 
 Einkehrtipp:Strandhotel Sille
 
 Das an der Wende zum 20. Jh. in der
 Wörtherseearchitektur erbaute Strandhotel Sille
 liegt direkt am                    Ufer der Reifnitzer Bucht und bietet
 eine wunderbare                    Aussicht auf den Wörthersee. Mit
 seinen verspielten                    Giebeln und Fassaden vermittelt es
 einerseits den                    Charme vergangener Epochen und besitzt andererseits                    modernsten Komfort mit Zimmern, die im
 exklusiven                    Landhausstil eingerichtet sind. Die Küche
 des Hauses                    verwöhnt seine Gäste mit Kärntner
 Schmankerln und                    frischen Fischgerichten, die man
 bei schönem Wetter                    auf der Seeterrasse genießen kann.
 Strandhotel SilleRichard Botzenhart
 Am Corso 108, A-9081 Reifnitz
 Tel.: +43 (0)4273-2237
 Fax: +43 (0)4273-2448 53
 E-Mail: reservierung@hotel-sille.com
 www.hotel-sille.com
 
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 Restaurant Felsenkeller
 Feldkirchnerstraße 141
 9020 Klagenfurt
 Tel.: 0463/420130
 
 Truppes Morle Eissalon zur Steinernen Brücke
 Tarviserstraße 100
 9020 Klagenfurt
 Tel.: 0463/23557
 
 Cafe Carmen
 Tarviserstraße 98
 9020 Klagenfurt
 Tel. 0463/212753
 
 Lindner Seepark Hotel
 Universitätsstraße 104
 9020 Klagenfurt
 Tel.: 0463/ 2044990
 
 Hotel & Restaurant Rösch
 Fam. Rösch
 Wörthersee-Südufer-Straße 55
 9073 Viktring
 Tel.: 0463/281604
 
 Gasthof „Zu den Linden“
 Fam. Goritschnig
 St. Annastraße 32
 9081 Reifnitz a. Wörthersee
 Tel.: 04273/2039
 
 Hotel-Pension Jutta
 Inge Loigge
 Primusweg 7
 9082 Maria Wörth
 Tel.: 04273/2567
 
 Gasthof-Pension Gabriele
 Fam. Pably
 Primusweg 2
 9082 Maria Wörth
 Tel.: 04273/2572
 
 Pension Haus Edith
 Fam. Suppan
 Wörthersee-Südufer-Straße 185
 9082 Maria Wörth
 Tel.: 04273/2314
 
 Haus Silvia
 Silvia Watzenig
 St. Anna Weg 2
 9082 Maria Wörth
 Tel.: 04273/2010
 
 Hotel Seehof
 Ilse Pokorny
 Kirchenweg 1
 9082 Maria Wörth
 Tel.: 04273/2286
 |  | Geschichte und Sehenswürdigkeiten:KARNBURG
 Karnburg, nördlich von Klagenfurt am Fuß des Ulrichsberges gelegen, war                    im Mittelalter Zentrum des slawischen Fürstentums Karantanien. Das                    Plateau von Karnburg war jedoch bereits in der Hallstattzeit besiedelt und                    dürfte auch während der Römerzeit, bedingt durch die Nähe zu Virunum,                    bewohnt gewesen sein. Im Frühmittelalter wurde die Hochebene mit                    Mauern, Wällen und Gräben befestigt und im Inneren ein karolingischer                    Königshof errichtet, von dessen Palas die 927 erstmals urkundlich                    erwähnte Pfarrkirche hll. Peter und Paul als erhaltener Baurest angesehen werden kann. Die Kirche ist eine der ältesten des Landes. Es handelt                    sich dabei um einen mittelgroßen Bau, der durch die südliche Sakristei                    direkt mit der gotischen Annakapelle verbunden ist. Für die Errichtung                    der Kirche wurden zahlreiche römische Relief- und Inschriftensteine verwendet.                    Über ein spitzbogiges gotisches Eingangsportal betritt man die                    Kirche, die im Langhaus eine flache neue Holzdecke aus dem Jahr 1929                    aufweist. Der Chorraum ist kreuzgewölbt. Im Chor und Schiff befinden                    sich rundbogige romanische Fenster. Eine barocke Kreuzigungsgruppe
 im Altarraum und mehrere barocke Heiligenfiguren im Kirchenschiff                    schmücken das Innere. Die an die Kirche angrenzende Annakapelle ist ein                    kleiner gotischer Bau, der anstelle eines Altares eine Mensa mit einer                    barocken Figurengruppe besitzt.
 
 
  Römersteine Pfarrkirche Karnburg (links),  Hochaltar der Filalkirche                  Reifnitz (rechts)
KLAGENFURT
 
 Im Mittelalter (urkundlich 1194 – 98) entstanden, befand sich der Markt                    Klagenfurt ursprünglich im Gebiet des heutigen Spitalsberges. Herzog                    Bernhard von Spanheim gründete dann südlich der Glan eine neue                    Siedlung mit Burg, die 1252 das Stadtrecht erhielt. Das Stadtsiegel mit                    dem Lindwurm ist bereits seit damals Wahrzeichen von Klagenfurt. Durch                    einen Großbrand zu Beginn des 16. Jhs. beinahe gänzlich eingeäschert,                    schenkte der amtierende Kaiser Maximilian I. die zerstörte Stadt den                    Kärntner Landständen (1518). Dieser „Gabbrief“ und eine liberale Gesetzgebung,                    welche es ermöglichte, dass von nun an jeder hier siedeln durfte, führten zu einer wirtschaftlichen Blüte. Klagenfurt wurde zur Hauptstadt                    Kärntens.
 
 Der Marienpilgerweg erreicht die Landeshauptstadt im Norden, führt bis                    ins Zentrum und von dort über den Lendkanal nach Westen zum                    Wörthersee und weiter auf die Maiernigg Alpe. Direkt am Weg befindet                    sich Schloss Mageregg. Es wurde 1590 im Renaissancestil erbaut und                    ist von einer ausgedehnten Parkanlage umgeben, deren besondere                    Attraktion heute der Tiergarten ist, in dem vorwiegend heimisches Wild                    lebt. Im Schloss ist außerdem ein Restaurant untergebracht.
 
 In der Feldkirchnerstraße kommt man dann an der, aus Anlass des                    900-Jahr-Jubiläums der Diözese Gurk 1972 errichten Hemmakirche                    vorbei. Der streng kubische Zentralbau aus Sichtbetonwänden geht auf                    den Villacher Architekten Peter Kompolschek zurück. Im Inneren besitzt                    die Kirche u.a. eine von Barbara Möseneder-Köchl auf Email gearbeitete                    Darstellung der Kärntner Landesheiligen Hemma von Gurk.
 
 Am Lendkanal angekommen, befindet sich linker Hand die evangelische                    Johanneskirche. Sie wurde mit der Gründung einer selbstständigen                    evangelischen Pfarrgemeinde in Klagenfurt im Jahr 1864 errichtet. Das                    nördlich orientierte neugotische Gotteshaus von Anton Bierbaum besitzt                    einen niedrigen, stark eingezogenen Chor mit 5/8 Schluss. An der Südseite                    befindet sich ein polygonaler Fassadenturm mit Spitzhelm. Im                    Inneren sind Deckenmalereien aus der Erbauungszeit zu sehen, die                    Malereien des Schiffes und Chores entstanden Ende des 19. Jhs. Der                    neugotische Hochaltar wurde schließlich 1967 durch Lukas Arnold völlig                    verändert.
 
 Weiter stadtauswärts führt der Pilgerweg noch an der Christ-königskirche                    vorbei. Der 1-schiffige, turmlose Saalbau (1931/32) ist an seiner Ostseite                    mit dem Gebäudekomplex des ehemaligen Priesterseminars verbunden.                    Die Kirche besitzt im Inneren an der Decke Fresken des Wieners Hans                    Fischer. Die drei bemalten Por-talfrontfenster stammen von Prof. Heinrich                    Tahedl. Diese Glas-fenster zählen mit ihrer Sequenz figuraler Gestaltung
                    kombiniert mit religiösen Texten zu den Raritäten der Zwischenkriegszeit.                    Der Hochaltar stammt aus der aufgelassenen Bürgerspitalskirche in                    St. Veit/Glan und ist ein interessantes Werk der barocken Kärntner Altarbaukunst                    (1675). Das Hauptbild zeigt den Christ-königsgedanken mit dem                    triumphierenden Christus am Kreuz und der hl. Dreifaltigkeit, flankiert von                    den hll. Johannes Ev. links und Johannes der Täufer rechts.
 
 REIFNITZ
 
 Die Filial- und Wallfahrtskirche hl. Anna liegt auf einer Anhöhe westlich                    der Reifnitzer Bucht. Sie wurde 1385 erstmals urkundlich erwähnt und                    besitzt ein steiles Satteldach und einen nördlichen Sakristeiturm mit steinplattlgedecktem                    Spitzhelm. An der Nordwand der Filialkirche wurde bei                    Restaurierungsarbeiten 1964–1965 ein wertvolles Christophorusgemälde                    freigelegt. Über eine offene Vorhalle an der Westseite und ein profiliertes                    spätgotisches Eingangsportal mit Kielbogenabschluss tritt man ins                    Kircheninnere, das untertags bis zu einem schmiedeeisernen Sicherheitsgitter                    geöffnet ist.
 
 Das Gewölbe des Langhauses wird dem spätgotischen Baustil zugeschrieben                    und weist Steinmetzzeichen sowie die Jahreszahl 1639 auf. Auf                    dem barocken Hochaltar (um 1740) stehen im Mittelfeld Statuen der                    hll. Anna und Maria, flankiert von den hll. Jakobus und Markus, im Aufsatz                    Gottvater. Der Altartisch wurde aus Elementen der ehemaligen Orgel                    gestaltet. Die barocken Konsolfiguren an der Triumphbogenwand stellen                    links den hl. Johannes d. Täufer und rechts den hl. Sebastian dar.
 
 
 MARIA WÖRTH
 
 Die Halbinsel Maria Wörth gilt als Wahrzeichen des Wörthersees und stellt 
                      eine kulturhistorisch einzigartige Anlage mit zwei bedeutenden Kirchen 
                      dar: der ehemaligen Kollegiatstifts- und heutigen Pfarrkirche Mariae 
                      Himmelfahrt, die auch den hll. Primus und Felician geweiht ist sowie der 
                      Rosenkranz- bzw. Win-terkirche zu Ehren der Muttergottes. Erst seit 1770 
                      besteht infolge von Aufschüttungen und des Absinkens des Wasserspiegels eine Verbindung zwischen der Kircheninsel und dem Festland. 
                      Die heutige Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt wurde vermutlich unter 
                      Bischof Waldo von Freising im ausgehenden 9. Jh errichtet. Er war es dann                      auch, der die Reliquien der hll. Primus und Felician von Rom hierher übertragen                      und in der Krypta feierlich beisetzen ließ. Die Bedeutung von Maria                      Wörth als geistiges und wirtschaftliches Zentrum nahm in der Folgezeit                      immer mehr zu, sodass Bischof Otto I. von Freising 1146 hier ein                      Kollegiatstift gründete. Die Propstei wurde dann 1529 dem St.-Georgs-Ritterorden in Millstatt unterstellt, 1598 von den Jesuiten bernommen 
                      und nach Auflösung des Ordens 1773 wieder zur einfachen Pfarre.
 
 Nach einem schweren Brand 1399 präsentiert sich die Pfarrkirche Mariae                      Himmelfahrt heute als spätgotischer Bau mit romanischem Kern, einem hohen quadratischen Langhaus und einem Chor mit 5/8 Schluss über der                      romanischen, im 14./15. Jh. erneuerten 3-jochigen Hallenkrypta. Man                      erreicht die Kirche über eine gedeckte Holzstiege, vor sich ein großes Christophorusfresko (1658), das einem entgegenblickt, und betritt diese                      durch das südseitige romanische Portal. Bemerkenswert ist das gotische                      Gewölbe in den Chören, wobei der Hauptchor ein Sternrippen-, der                      südliche Nebenchor ein Netzrippen- und die nördliche Taufkapelle ein                      Vierrautensterngewölbe besitzt. Gleichsam überhöht wird der Raum                      durch die monumentale Architektur des 2-zonigen Hochaltares (1658),                      der im Zentrum das spätgotische Gnadenbild der thronenden Muttergottes                      (um 1460) birgt und seitlich die Kirchenheiligen Primus und                      Felician zeigt. Im Aufsatz darüber ein Bild der Krönung Mariens.
 
 Einen Höhepunkt barocker Schnitzarbeit stellt die reich ausge-stattete                      Kanzel von 1761 dar. In der linken Seitenkapelle steht ein extrem                      schlanker Altar (M. 18. Jh.) mit einer Herz-Jesu-Statue von Konrad                      Campidell und barocken Schnitzfiguren der hll. Primus und Felician. Eine                      vorzügliche Arbeit ist auch der barocke nördliche Wandaltar (um 1740)                      mit Schmerzensmutter und spätgotischem Kruzifix. Erwähnenswert auch                      das 8-seitige Marmortaufbecken mit Holzaufsatz von 1682 in der rechten
 Seitenkapelle. Darauf befinden sich allegorische Darstellungen der Vergänglichkeit                      des Menschen.
 
 Auf dem kleineren westlichen Hügel erhebt sich die Rosen-kranz- bzw.                      Winterkirche, deshalb so benannt, weil die Jah-restage der Heiligen,                      welche hier verehrt werden, in den Winter fallen. Der kleine von einer                      Friedhofsmauer umgebene Bau im Typ einer frühmittelalterlichen                      Chorquadratkirche besitzt einen östlichen Dachreiter mit barockem                      Zwiebelhelm. Das Bedeutendste sind die Fresken im Chorquadrat                      (4. V. 12. Jh.), Christus und die 12 Apostel darstellend, sowie Wandmalereien an der Nordwand des Kirchenschiffes und der nördlichen                      Triumphbogenwand mit Heiligendarstellungen und einem Kruzifix mit                      Astkreuz (2. V. 14. Jh.) in der Fensterlaibung. Von besonderem Wert ist                      außerdem das Glasgemälde Maria mit Kind (1420) im Chor-Ostfenster.                      Anstelle der üblichen Seitenaltäre steht links eine Madonnenstatue (1444)                      und rechts eine spätgotische, ausdrucksstarke Beweinungsgruppe (um                    1500). Seit ihrer Restaurierung im Jahr 1996 sind die drei barocken                    Wandaltäre wieder im Langhaus aufgestellt, der erste mit einer gotischen                    Skulptur hl. Valentin, der zweite mit einer gotischen Skulptur hl. Nikolaus                    und der dritte mit barocken Skulpturen der hll. Ottilie und Agatha.
 
 
  Maria Wörth
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